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Vom Spritzenhaus zum modernen Feuerwehrgerätehaus
Bis vor wenigen Jahren waren die Feuerwehrgerätehäuser von Altenkunstadt mehr oder weniger größere Schuppen. Diese  Gerätehäuser, die früher bezeichnenderweise "Spritzenhäuser" genannt wurden, erfüllten hier im Ort ihren damaligen Zweck  vollauf, da neben der Feuerwehrspritze und später dem einzigen Löschfahrzeug keine weiteren Großgeräte unterzubringen  waren. Etwa bis zum Jahre 1922 diente die Geräteschupfen in der Klosterstraße als Spritzenhaus der Freiwilligen Feuerwehr  Altenkunstadt. Anschließend waren die Feuerwehrgerätschaften im alten Gemeindehaus in der heutigen Theodor-Heuss-Straße  untergebracht. Mitte der dreißiger Jahre (1935) errichtete die Gemeinde Altenkunstadt nach kostenloser Überlassung eines geeigneten  Grundstückes durch den Feuerwehrmann Johann Gückel das seinerzeit nach modernsten Gesichtspunkten gebaute  Feuerwehrgerätehaus in der Langheimer Straße, dass allen Anforderungen bis in die siebziger Jahre gebracht wurde. 
Spritzenhaus in der Klosterstraße bis 1922
       Nach  dem Altenkunstadt zur Stützpunktfeuerwehr bestellt  wurde, musste die Gemeinde weitere Fahrzeuge und Gerät-  schaften anschaffen, um dieser Aufgabe gewachsen zu sein. Mit  der Bereitstellung eines Tanklöschfahrzeuges im Jahre 1965  wurde der Platz im damaligen Feuerwehrgeräte haus in der  Langheimer Straße so beengt, dass nur durch mehrmaligen  Rangieren die einzelnen Fahrzeuge in der Garage untergebracht  werden konnten. Wegen des vorhandenen Raummangels musste  sich die Feuerwehr- kameradschaft außerhalb des Gebäudes für  ihre Einsätze vorbereiten, Von einer ordentlichen Lagerung der  Mannschaftsbekleidung sowie der Ausrüstung konnte nicht mehr  die Rede sein. Auch das Schlauchmaterial war nur notdürftig  untergebracht, so dass trotz bester Pflege ein hoher Verschleiß  nicht zu vermeiden war.
In Erkenntnis der unzumutbaren Raumverhältnisse, die die Schlagkraft der Wehr zumindest auf längere Sicht  gesehen stark beeinträchtigt, beschloss der Gemeinderat am 14.10.1964 und am 5.11.1964 im Interesse der  Feuersicherheit ein neues Feuerwehrgerätehaus zu errichten. Gleichzeitig mit diesem Beschluss wurde der  Planungsauftrag an ein Architekturbüro in Bamberg erteilt. Mit Beschluss vom 15.6.1965 und im Einvernehmen  mit dem Bamberger Architekten wurde dem einheimischen Ingenieur und Architekten Henry Leverentz die  Planung übertragen.  Eine prekäre Frage war für den Gemeinderat und auch für die Feuerwehrmitglieder die Wahl des Standortes für  das neue Feuerwehrgerätehaus. Sehr schnell einigte man sich, dass der Platz des alten Feuerwehrgerätehauses  in der Langheimer Straße nicht ausreichen würde, um einen modernen Gebäudekomplex darauf erstellen zu  können. 
Gemeindehaus in der Theodor-Heuss-Straße in den Jahren 1922 bis 1935
Feuerwehrgerätehaus in der Langheimer Straße zwischen 1935 und 1971
Mit der Begründung, in der Nähe des ursprünglichen Feuerwehrgerätehauses wohnten größtenteils die aktiven  Feuerwehrmänner, wollte die Feuerwehr das neue Gerätehaus zumindest in unmittelbarer Nähe des bisherigen  Gebäudes, also im Bereich der Langheimer Straße errichtet wissen. Leider führten die  Grundstücksverhandlungen zu keinem Erfolg, so dass der Gemeinderat in der Sitzung vom 13.7.1965 das  Grundstück PL-Nr. 271 (Grünanlage hinter der katholischen Kirche, an der Kreuzung Baiersdorfer Straße -  Prügeler Straße) als Standort wählte. Dieser Platz wurde von allen Beteiligten gebilligt. Bei der Planung stellte  sich jedoch heraus, dass hier das Gerätehaus ohne Inanspruchnahme des Nachbargrundstücks räumlich nicht  unterzubringen war. Die Kaufverhandlungen mit dem Eigentümer dieses Grundstückes brachten kein Ergebnis.  Ebenso scheiterten die Verhandlungen um einen geeignetes Grundstück an der Kreuzung Langheimer Straße -  Woffendorfer Straße und um ein Baugelände gegenüber der Porzellanfabrik Nehmzow.  Am 28. Mai 1968 wurde vom Gemeinderat beschlossen, das Feuerwehrgerätehaus auf Teilflächen des in der  Zwischenzeit erworbenen Grundstücks PL-Nr. 382, 383 und 384 an der Woffendorfer Straße gegenüber dem  bereits bestehenden Wasserwerk zu errichten. Nach Rücksprache mit dem Verwaltungsrat der FFW Altenkunstadt und dem Vertreter des Landesamtes für Feuerschutz der Regierung von Oberfranken, Bayreuth, wurde das  Raumprogramm vom Gemeinderat festgelegt. Der Planentwurf in der Gemeinderatsitzung am 10. September  1968 wurde mit Stimmenmehrheit gebilligt. War man sich im Gemeinderat über die Notwendigkeit eines neuen  Feuerwehrgerätehauses einig, so gab es wegen der Frage der gleichzeitigen Errichtung von vier Wohnungen eine  heftige Debatte. Die vom Architekten und von der Verwaltung vorgeschlagene Dreigeschossigkeit des Gebäudes,  verbunden mit dem Bau von vier Wohnungen, wurde mit dem städtebaulichen Erfordernis in diesem Baugebiet  begründet.  Nachdem die Planung von allen Beteiligten Behörden und Fachstellen genehmigt war, wurde im September 1969  mit dem Bau begonnen. Die ersten Schwierigkeiten stellten sich mit dem Erdaushub ein, da bei einer Tiefe von  einem Meter Abtrag Fels zum Vorschein kam. Nach Bewältigung dieses Problems gingen die Arbeiten zügig  voran, so dass bereits am 26.6.1970 das Richtfest, zu dem alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr  Altenkunstadt eingeladen waren, gefeiert werden konnte. Wegen der damals überhitzten Konjunkturlage war jedoch ein schleppender Fortgang der Ausbauarbeiten zu  verzeichnen. Die Aktiven der Feuerwehr haben es sich nicht nehmen lassen, aus Idealismus und  Kostenersparnisgründen beim Bau des Gerätehauses durch Eigenleistung mitzuwirken. Am 30. Mai 1971 wurde  das neue Feuerwehrgerätehaus seitens des 1. Bürgermeister Herrn Georg Böhmer anlässlich des 100jährigen  Gründungsjubiläum unserer Wehr seiner Bestimmung übergeben. Die Gesamtbaukosten beliefen sich auf DM  540.000,--. Dabei entfielen auf den Bau der vier Wohnungen Kosten in Höhe von DM 205.000,--.  In der Festrede zur Einweihung des Feuerwehrgerätehauses wurde seitens des 1. Bürgermeister Herrn Georg  Böhmer dargestellt, dass die Gemeinde mit dem Bau des Hauses ihrer Pflichtaufgabe zur Sicherstellung des  Brand- und Katastrophenschutzes im Gemeindebereich Altenkunstadt und darüber hinaus nachgekommen ist. Es  bietet allen Idealisten der Wehr eine würdige Heimstätte.  Möge das heutige Feuerwehrgerätehaus dazu beitragen, den Idealismus, der zum Dienst in der Freiwilligen  Feuerwehr besonders in unserer heutigen profitorientierten Gesellschaft notwendig ist, auf die nachfolgenden  Generationen zu übertragen. Unbeantwortet bleibt letztlich nur die Frage, wann unser schnelllebiges Zeitalter in  Altenkunstadt ein weiteres beziehungsweise neues Feuerwehrgerätehaus entstehen lässt.
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